Server:Defekte Festplatte (md-Komponente) im Software-RAID austauschen

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Diese Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie eine defekte oder ausgefallene Festplatte eines Linux Software-RAIDs (also eine Komponente eines md-Devices) entfernen bzw. austauschen.

Bitte koordinieren Sie den Austausch der defekten Festplatte vorher mit unserem Support, um unnötige Wartezeiten und damit verbundene Datenverluste zu vermeiden.

Hinweise

Diese Anleitung geht davon aus,

  • dass das md-Device /dev/md0 heißt
  • dass das md-Device aus folgenden Komponenten besteht:
    • /dev/sda1
    • /dev/sdb1
  • dass /dev/sdb1 die defekte md-Komponente ist
  • dass die physikalische Festplatte bereits durch uns getauscht wurde

Sollten Sie auf einer Festplatte mehrere Partitionen haben, die in mehreren Software-RAIDs verwendet wird, also z.B. die erste Partition als Teil von /dev/md0 und die zweite als Teil von /dev/md1, müssen Sie die nachfolgenden Schritte für alle md-Devices, in denen die defekte Festplatte integriert ist, entsprechend ausführen.

Eine md-Komponente entfernen

(Über-)Prüfung, welche md-Komponente als fehlerhaft erkannt wurde

Bitte (über-)prüfen Sie zunächst, welche md-Komponente (z.B. Partition einer Festplatte) als fehlerhaft erkannt wurde, indem Sie die Ausgabe des Linux Software-RAID-Treibers über

$ cat /proc/mdstat

einsehen.

Dessen Ausgabe sieht ähnlich aus wie nachfolgend (gekürzt):

md0 : active raid1 sdb1[1](F) sda1[0]
      *** blocks [2/1] [_U]

Anhand des (F) erkennen Sie, dass sdb1 als defekte md-Komponente erkannt wurde.

Entfernen der defekten md-Komponente

Entfernen Sie die md-Komponente über

$ mdadm --remove /dev/md0 /dev/sdb1

Partitionieren der neuen Festplatte

Sofern die md-Komponente auf einer Festplatte lag, partitionieren Sie die neue Festplatte analog zur anderen im selben md-Device verwendeten Festplatte, z.B. via fdisk. Bitte stellen Sie unbedingt sicher, dass die Partitionen dieselbe Größe aufweisen.

Wenn Sie die Partitionierung einer ganzen Festplatte (z.B. von /dev/sda, die nicht defekt ist) übernehmen möchten, können Sie dies via

$ sfdisk -d /dev/sda | sfdisk /dev/sdb

tun. Bitte beachten Sie dabei unbedingt, dass /dev/sda die korrekt funktionierende und /dev/sdb die defekte Festplatte ist!

Hinzufügen der neuen md-Komponente

Fügen Sie die neue md-Komponenten nun via

$ mdadm --add /dev/md0 /dev/sdb1

hinzu und überprüfen Sie, ob der Vorgang erfolgreich war, via

$ cat /proc/mdstat

Sie sehen im Erfolgsfall den Status des Rebuilds:

md0 : active raid1 sdb1[1] sda1[0]
      *** blocks [2/1] [_U]
      [>.............] = *% (*/*) finish=*min speed=*K/sec

Installation des Bootloaders auf der neuen Festplatte

Bitte installieren Sie nun den Bootloader auf die neue Festplatte, je nach Grub-Version.

Grub (Grub1, grub-legacy)

Die Installation bei Grub in Version 1, auch grub-legacy genannt, erfolgt in der Regel via

  1. rufen Sie die GRUB-Konsole auf:
    $ grub
  2. geben Sie die Partition, auf der /boot liegt, an:
    root (hd1,1)
  3. schreiben Sie den Bootloader in den MBR:
    setup (hd1)

Bitte beachten Sie dabei die Device-Nomenklatur von Grub1:

  • hd0,0 entspricht /dev/sda1
  • hd0,1 entspricht /dev/sda2
  • hd0,2 entspricht /dev/sda3
  • hd1,0 entspricht /dev/sdb1
  • hd1,1 entspricht /dev/sdb2
  • hd1,2 entspricht /dev/sdb3

Grub2

Die Installation ist hier in der Regel über

$ grub-install /dev/sdb

zu erreichen, bitte beachten Sie jedoch Besonderheiten Ihrer Linux-Distribution.